1. Was sind Push Notifications?
Push-Benachrichtigungen (oder Push Notifications) sind Nachrichten, die mithilfe einer Software zum Versand auf die Endgeräte von Nutzer:innen geschickt werden − also vor allem auf deren Computer, Smartphones, Smartwatches oder Tablets. Das Ziel: User mit (Eil-)Meldungen oder Updates zu versorgen und damit auf die Website oder in die App des eigenen Unternehmens zu leiten.
Den meisten von uns sind Push Notifications wahrscheinlich vor allem vom Smartphone bekannt, denn bei der Entwicklung von Apps ist es nahezu selbstverständlich, Push-Benachrichtigungen sinnvoll einzusetzen. Die Variante im Web über den Browser (sog. Web- oder Browser Push Notifications) wird hingegen deutlich weniger angewendet. Das ist schon ein bisschen erstaunlich, da diese kleinen Textmeldungen ein wirkungsvolles, attraktives Marketing-Instrument und eine spannende Ergänzung im Marketing-Mix sein können.
Bei Browser Push Notifications handelt es sich um kleine Benachrichtigungen, die sich auf dem Display oder Monitor öffnen. Standardmäßig enthalten sie eine Überschrift, einen Text, ein Bild, einen Link, einen Call to Action (CTA) und das Logo der Brand bzw. Website. Und um genau diese Browser Push Notifications geht es heute!
2. Wie funktionieren Push Notifications?
Zum einen muss deine eigene Website so konfiguriert werden, dass Besucher:innen gefragt werden, ob sie Push-Benachrichtigungen erhalten möchten.
Die Nachrichten selbst werden direkt in einem Tool erstellt, wie z.B. Cleverpush, OneSignal, PushOwl, Firebase Cloud Messaging (FCM), SendPulse usw. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Tools auf dem Markt, die einen mühelosen und kostengünstigen Versand von Push-Benachrichtigungen über den Browser ermöglichen. Sobald das Tool also eingerichtet und Nachrichten eingestellt sind, bekommen Besucher:innen deiner Website das entsprechende Opt-in-Fenster angezeigt, damit sie dem Empfang zustimmen können. Wie dieses Fenster genau aussieht, ist abhängig vom jeweiligen Browser. Da Browser Push Notifications sich einfach einrichten lassen, sind sie auch für kleine Unternehmen mit begrenzten Ressourcen eine interessante und effektive Marketing-Möglichkeit.
Nötig ist in jedem Fall ein Einverständnis von Usern – wie auch im Email Marketing ist es nicht erlaubt, Push Notifications ohne vorherige Zustimmung zu versenden. Da allerdings keine Email-Adresse oder andere Angaben gemacht werden müssen, ist die Hürde meist niedriger. Nach erteiltem Einverständnis hast dein Unternehmen die volle Kontrolle darüber, wen du wann mit Push-Benachrichtigungen ansprechen möchtest. Dazu muss lediglich der Browser deiner Nutzer:innen aktiv und das Endgerät mit dem Internet verbunden sein.
3. Warum sind Push Notifications wichtig?
Push Notifications verbinden verschiedene Vorteil von SMS- und Email Marketing – allerdings benötigt der Absender hier weder eine Telefonnummer noch die Email Adresse der Empfänger:innen. Nutzer:innen können Push-Benachrichtigungen also abonnieren, ohne ihre persönlichen Daten anzugeben. Das führt zu deutlich niedrigeren Einstiegshürden und in der Folge dazu, dass Push-Benachrichtigungen im Allgemeinen höhere Opt-in-Rates verzeichnen als Alternativen wie SMS und Emails.
Außerdem müssen Nutzer:innen die Nachrichten nicht erst aktiv abrufen, sondern bekommen sie quasi unter die Nase “geschoben”. Push Notifications machen – etwa im Vergleich zur Email – also selbst auf sich aufmerksam. Daher eignen sie sich optimal, um Kund:innen in Echtzeit zu erreichen, z.B. für (zeitlich begrenzte) Sonderangebote und Aktionen. Hier liegt auch der größte Vorteil von Push Notifications gegenüber der Email, die ja meistens erst zeitverzögert gelesen wird. Dafür bieten Emails aber die Möglichkeit, ausführlichere Botschaften zu vermitteln, wohingegen Push Notifications kurz und knapp sein müssen. Beide Kanäle sind also ein “perfect match” und ergänzen sich gegenseitig ideal.
4. Was macht gute Push Notifications aus?
Um das volle Potential von Push Notifications auszuschöpfen, gibt es einige Best Practices. Wir haben die aus unserer Sicht wichtigsten zusammengestellt:
Kurz und kürzer kommt besser an
Push Notifications sind im Idealfall kurz und knapp gehalten, damit der Browser sie nicht abschneidet. Als Faustregel kannst du dir merken: je 40 Zeichen für Titel und Inhalt. Längere Texte sind zwar möglich, werden aber dann vom Browser automatisch abgeschnitten.
Branding schafft Orientierung und Vertrauen
Im besten Fall wird immer der Markenname, das Logo und ein einheitliches Branding verwendet. So können Empfänger:innen die Nachricht direkt zuordnen und das Vertrauen wird erhöht. Und auch wenn Empfänger:innen nicht den gewünschten Klick ausführen – Push Notifications tragen dazu bei, Top Of Mind zu bleiben und sorgen für Brand Awareness.
Überzeugende Botschaften zählen
Da jedes Wort zählt müssen Texte gut und ansprechend geschrieben sein. Nutzer:innen sollen schließlich überzeugt werden, deine Website zu besuchen. Versuche deshalb, wirkungsvolle Botschaften zu erstellen, die auf einen Blick verständlich und ansprechend sind.
Aufs Timing und die Taktung kommt es an
Wie effektiv eine Push-Kampagne ist hängt auch vom richtigen Timing ab. In der Regel eignen sich Zeiten, zu denen Nutzer:innen sowieso gerade im Internet surfen. Hier gilt: Durch A/B-Testing von verschiedenen Versandzeiten herausfinden, welches Timing am optimalsten ist.
Genauso wichtig ist aber auch die richtige Versandfrequenz. Denn zu häufig verschickte Nachrichten werden schnell als “Spam” empfunden und führen dazu, dass Nutzer:innen sie abbestellen. Eine zu niedrige Frequenz ist allerdings auch nicht ratsam, weil die Zielgruppe dann vielleicht schon gar nicht mehr weiß, wer du bist.
5. Erfolgreicher Einsatz von Push Notifications
Der Einsatz von Push Notifications ist vielfältig und es gibt verschiedene Möglichkeiten, um sie kreativ und effektiv umzusetzen. Hier sind einige Beispiele:
Sonderangebote und Aktionen
Browser Push Notifications sind ideal geeignet, um zeitgebundene Aktionen und Sonderangebote zu promoten, da sie die Zielgruppe in Echtzeit erreichen.
Nützliche Tipps und Ratschläge
Einige Brands nutzen Push-Benachrichtigungen, um Tipps und Best Practices mit Kund:innen zu teilen. Dafür können z.B. Inhalte von Blog-Beiträgen genommen und in einer Push-Nachricht verpackt werden, die dann zum entsprechenden Content auf der Website führt.
Social Proof
Push-Benachrichtigungen sind eine kreative Möglichkeiten, um auf Testimonials und zufriedene Kundenstimmen hinzuweisen. Das steigert die Glaubwürdigkeit bei Interessierten und kann zum Website-Besuch und einem Kauf beitragen.
Personalisierte Angebote
Personalisierung: Das Stichwort schlechthin im Email Marketing – und auch bei Push Notifications. Denn je personalisierter die Inhalte, desto höher die Relevanz und desto niedriger die Gefahr, dass Nutzer:innen sich von deinen Nachrichten “gestört” fühlen.
Übrigens bieten inzwischen auch viele Email-Tools, wie z.B. Emarsys oder Omnisend, den Versand von Push Notifications an. Das erleichtert das Omnichannel-Marketing und die Kombination von verschiedenen Kommunikationskanälen.
Warenkorbabbrecher zurückholen
Im Ecommerce ist die Senkung von Warenkorbabbrechern ein wichtiges Ziel, da durch abgebrochene Warenkörbe enorm viel Umsatzpotential verloren geht. Selbst wenn also nur ein geringer Teil mithilfe von Push Notifications dazu gebracht werden kann, die Bestellung zuende zu führen, ist das Gold wert.
6. Made to match: Push Notifications als perfekte Ergänzung zum Email Marketing
Die Vorteile von Email Marketing sind immer mehr Unternehmen bekannt, wir haben sie schon häufig zusammengetragen. Doch auch Push Notifications bringen einige Benefits mit sich: Im Vergleich zu anderen Kanälen erzeugen sie eine unmittelbare Reaktion. Sie sind also perfekt für “dringende” Nachrichten geeignet. Dazu gehören Rabattaktionen, neue Produkte, Hinweise auf Livestreams und andere Werbeaktionen. Generell gilt: Spezielle Themen und Inhalte, die erklärungsbedürftiger sind oder dazu dienen, die Marke besser vorzustellen, lassen sich gut in Form von Blog-Beiträgen und via Emails abbilden. Push Notifications hingegen können ideal genutzt werden, um diese Inhalte zu verbreiten und auf sie aufmerksam zu machen – z.B. kann eine Push Notification verschickt werden, sobald ein neuer Artikel live gegangen ist.
Weitere Use-Cases, in denen Email Marketing und Push Notifications miteinander kombiniert werden können, sind z.B. bei speziellen Promotions. Bei Rabatt-Aktionen können Emails schon im Voraus versendet werden, etwa um die Details der Aktion zu erklären und auf bestimmte Produkte hinzuweisen. Auch während der Aktion, z.B. zum Start und gegen Ende, können Emails natürlich zum Einsatz kommen. Ergänzend können Push Notifications z.B. knapp vor Ablauf der Aktion eingesetzt werden, da sie in Echtzeit bei Empfänger:innen eingehen und in der Regel direkt gesehen werden.
Push-Benachrichtigungen können für wichtige Transaktions-Benachrichtigungen genutzt werden, z.B. wenn ein Kunde den Warenkorb verlässt. Die Chance wird vergrößert, dass Nutzer:innen dadurch ihren Kauf doch noch zu Ende führen. Und wenn nicht, überzeugt vielleicht die Email, die einige Stunden später aus der Automation an dieselbe Person geschickt wird.
Push-Benachrichtigungen können außerdem dazu beitragen, den Traffic auf die eigene Seite zu erhöhen. Emails können das ebenso, eignen sich aber darüber hinaus ideal für den Aufbau von Kundenbindungen. Durch die kombinierte Nutzung beider Tools können Kund:innen entlang der Customer Journey optimal “versorgt” werden. Vorausgesetzt, Emails und Push-Benachrichtigungen folgen einer Strategie und werden nicht wahl- und ziellos versendet.
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